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Kniegelenk
Das Kniegelenk ist das größte Gelenk des menschlichen Körpers und gleichzeitig auch eines der am komplexesten aufgebauten.
Es verbindet den Oberschenkelknochen (Femur), die Kniescheibe (Patella) und das Schienbein (Tibia) miteinander und ermöglicht als sogenanntes Roll-Gleitgelenk die Beugung und Streckung des Beins sowie eine leichte Ein- und Auswärtsdrehung in gebeugtem Zustand.
Während es beim jüngeren Patienten meist Verletzungen des Knorpels, der Menisken oder der Bänder sind, die Probleme mit dem Knie bereiten, ist es mit zunehmendem Alter immer häufiger auch die Arthrose (Gelenkverschleiß), die zu Schmerzen und eingeschränkter Funktion führt.
Je nach Ursache des Kniegelenkschmerzes stehen daher auch verschiedene Behandlungsmöglichkeiten zur Verfügung.
Arthroskopie (Gelenkspiegelung)
Arthroskopien (Gelenkspiegelungen) haben in den letzten Jahren eine enorme Entwicklung genommen.
Da die Eingriffe mit Spezialinstrumenten und hochauflösenden Optiksystemen über nur wenige Millimeter große Zugänge erfolgen, können die Operationen meist ambulant durchgeführt werden. Der Patient profitiert von kleineren Narben, geringeren Infektionsraten und schnellerer Genesung als bei großen, gelenkeröffnenden Operationen. Am Kniegelenk können so Verletzungen der Menisken, der Kreuzbänder, Knorpelschäden, aber auch chronische Gelenkschleimhautentzündungen z.B. bei Rheumatikern, erfolgreich und schonend behandelt werden.
- Stand: 14. Februar 2016
- Dateityp: PDF
- Copyright: OKL-Orthopädie Dres.med. Kircher & Leutloff
- Dateigröße 132 kB
Vordere Kreuzbandersatzplastik
Die Kreuzbänder stellen den zentralen und wichtigsten Stabilisator des Kniegelenks dar.
Das vordere Kreuzband ist etwa kleinfingerdick und hat eine Reißfestigkeit von etwa 20.000 Newton (entspricht etwa 200 kg). Die häufigste Ursache von Kreuzbandverletzungen sind Unfälle im Freizeitsport, gefolgt von Autounfällen und Alltagsverletzungen. 0,5-1 Person auf Tausend sind in Deutschland jährlich betroffen.
Die gute Nachricht ist, dass nicht jedes gerissene vordere Kreuzband (sofort) operiert werden muss! Liegen keine relevanten Begleitverletzungen vor (z.B. zusätzliche Zerreißungen der Seitenbänder), kann bei den meisten Patienten zunächst einmal versucht werden, mit konservativer Therapie / Physiotherapie / Muskeltraining die Stabilität wiederzuerlangen.
Wenn dies nicht gelingt oder wenn Patienten stark kniebelastenden und risikoreichen Tätigkeiten und Sportarten (wie z.B. Skifahren, Fußball, Kontaktsportarten) weiter nachgehen wollen, sollte man die Kreuzbandplastik erwägen und mit dem Patienten besprechen, da ansonsten die Entwicklung einer frühzeitigen Arthrose drohen kann.
- Stand: 14. Februar 2016
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Kniescheibenstabilisierung (MPFL-Rekonstruktion)
Bei einer Ausrenkung der Kniescheibe, die in aller Regel nach außen erfolgt, kommt es häufig auch zu einer Schädigung der Haltebänder der Kniescheibe. Hierdurch erhöht sich die Gefahr einer erneuten Verrenkung der Kniescheibe auf etwa 30%.
Die Erstbehandlung erfolgt i.d.R. durch Ruhigstellung in einer Knieschiene.
Mit jeder folgenden Luxation steigt das Risiko für weitere Luxationen an und wird das Gelenk weiter geschädigt. In diesen Fällen sollte die Kniescheibe operativ stabilisiert werden.
Hier hat sich in den letzten Jahren mit der sogenannten MPFL-Plastik zunehmend eine relativ neue Technik durchgesetzt, bei der der wichtigste innenseitige Stabilisator der Kniescheibe, das mediale patellofemorale Ligament (MPFL), durch eine körpereigene Sehne ersetzt wird. Abhängig von begleitenden Fehlformen oder Fehlstellungen sind mitunter auch zusätzliche Eingriffe, wie ein Versatz des Kniescheibensehnenansatzes am Unterschenkel, erforderlich.
- Stand: 14. Februar 2016
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Umstellungen (HTO)
Grobe Fehlstellungen der Kniegelenke, wie starke O- oder X-Beine führen zu einseitiger Gelenkbe- und -überlastung und können zum einen Beschwerden verursachen, und zum anderen auch einer frühzeitigen Arthroseentwicklung Vorschub leisten.
Durch eine Achskorrektur („Durchsägen und Geradebiegen“ des Knochens mit anschließender Stabilisierung mit einer Platte) kann die Fehlstellung beseitigt und damit eine bessere Lastverteilung im Knie erreicht werden.
Besonders bei Patienten, die aufgrund ihres Alters oder auch ihrer starken beruflichen Kniegelenkbelastung keine guten Kandidaten für ein künstliches Kniegelenk oder Teilgelenk sind, kann die Umstellungsoperation eine gute Alternative sein, um den Einbau eines Kunstgelenkes zunächst zu verzögern oder im günstigsten Falle sogar vollständig zu vermeiden.
- Stand: 14. Februar 2016
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Künstlicher Kniegelenkersatz
Parallel zum künstlichen Ersatz des Hüftgelenkes hat sich auch die Endoprothetik der Kniegelenke in den letzten 30 Jahren stark verbessert und eine enorme Entwicklung gezeigt.
Im Jahre 2013 wurden allein in Deutschland etwa 150.000 künstliche Kniegelenke implantiert.
Vielen Patienten mit fortgeschrittener Arthrose und therapieresistenten Schmerzen konnte so eine bessere Mobilität, deutliche Beschwerdereduktion und damit eine bessere Lebensqualität zurückgegeben werden.
Dabei muss es nicht immer gleich ein kompletter Gelenkersatz sein! Betrifft die Arthrose nur Teile des Kniegelenkes, ist die Implantation einer Teilprothese (sogenannte unikondyläre oder Schlittenprothese) eine sehr gute Option und häufig die bessere Lösung. Die Teilprothese kann über einen deutlich kleineren (minimalinvasiven) Zugang implantiert werden und bietet im Durchschnitt bessere funktionelle Ergebnisse als eine Vollprothese.
- Stand: 14. Februar 2016
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- Copyright: OKL-Orthopädie Dres.med. Kircher & Leutloff
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- Stand: 14. Februar 2016
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